Vor geraumer Zeit hatte ich einen Plan. Auf nach Essen zur einzigen Taubenklinik der Welt!
Also früh hoch. Alles füttern und um kurz vor 7 mit Malu rauf auf die Autobahn. Dann 3 Std. Fahrt im strömenden Regen.


Kamen viertel vor 10 bei der Taubenklinik in Essen an. Musste dann noch 5 min im Auto warten, da es einen gab einen Wolkenbruch gab. Und die 20m von Auto bis Eingangstür hätten nicht gereicht um trocken zu bleiben.

Malu sollte nochmal wegen ihrer alten Unfallverletzungen untersucht werden. Falls man da noch hätte was machen können, aber die Tierärztin in der Klinik hat nur das bestätigen können, was meine Tierärztin schon gesagt hat. Da kann man nichts mehr machen.

Das rechte Sprunggelenk ist versteift und da Malu auch noch andere multiple…so der Wortlaut… Brüche gehabt hat, könnte man so nichts mehr richten. Schade eigentlich, den Malu hat oft Schmerzen und ich hatte gehofft ich könnte dafür eine Lösung finden. Nun ja, weiter suchen.
Nach der Untersuchung bekam Malu die Impfung gegen den Paramyxovirose(PVM). Die anderen Impfungen machen wir im Oktober.
Dann wieder rauf auf die Autobahn nach Hause. Je weiter wir nach Norden kamen desto stärker wurde der Regen. Eine kleine Mittagspause in einem bekannten Schnellimbiss auf einem Autohof war natürlich eingeplant. Malu wollte mit rein … kicher…sie ist immer so nett naiv. Bei der Rückkehr begrüßte sie mich mit einem ausgiebigen Gurren.

Während der Rückfahrt musste ich oft mal etwas heftiger auf die Bremse drücken. Der Regen wurde nur merklich weniger. Malu rutschte oft bei meinen Bremsungen von ihrem Sitz herunter. Jedes Mal stampfte sie wütend auf den Boden. Kletterte wieder auf ihren Holzblock der mit Teppich beklebt ist, damit sie sich besser halten kann. Und dann kam der grantige Blick durch eines der runden Löcher in ihrer Box. Der wütende Vorwurf passte immer durch das Loch und ging mir spürbar an den Kopf.

Malu hat sich nach den 9 Stunden in ihrer Transportbox Zuhause erst mal in den Regen gestürzt. Sie saß zuerst auf dem Garagendach und öffnete die Flügel, als ob sie unter der Dusche steht. Fehlte nur noch die Seife und ein trällern des Liedes: “Singing in the rain!”

Da das anscheinend nicht reichte, hat sie sich in die Vogeltränke gesetzt und ausgiebig gebadet. Also erst Duschen dann Baden.

Sie wirkt wie ein wütender Federball, der den Frust dringend abwaschen möchte.
Nun sitzt sie wie ein begossener Pudel, komischer Vergleich, aber jeder weiß was ich meine… unter dem trockenen warmen Abdach und macht ihr Nickerchen.

Das diese kleine schwarze Taube nicht irgendein Federvieh ist, hat sie oft genug unter Beweis gestellt. Leider stelle ich fest, dass vielen Menschen die Vorstellung fehlt, wie man einem Tier wie ihr mit Respekt begegnen kann.
Deshalb gibt es ihre Geschichten hier bei mir im Blog: tiere-geist-natur.de
